CrowdNewsroom für Recherchen mit der Gesellschaft und für die Gesellschaft

Autor
Sylke Gruhnwald
Status
Eingereicht
Kanal / Trägerschaft

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Beschreibung des Anliegens

Die Gesellschaft droht an einer stetig steigenden Polarisierung
auseinanderzubrechen. Das Misstrauen vieler Menschen richtet sich gegen
die Institutionen des Staates, gegen vermutete Eliten und gegen die
Erkenntnisse der Wissenschaft.

Wir wollen hier gegenwirken. Wir sind davon überzeugt, durch ein Mehr an
Partizipation, durch Beteiligung am Erkenntnisgewinn und an der
Produktion von Wissen, können die Gräben überwunden und Polarisierungen
abgebaut werden. Dazu müssen sich Politik und Wissenschaft – vor allem
aber Medien – in einem offenen Prozess für Bürgerinnen öffnen.

Denn gut informierte Bürger debattieren konstruktiv, lösen auf
demokratischem Weg konkrete Probleme und führen so Verbesserungen für
die Gesellschaft herbei.

Wir von CORRECTIV Schweiz sind überzeugt: Gemeinsam erreichen wir mehr
als alleine. Deshalb holen wir Bürger und Wissenschaftlerinnen für
gemeinsame Recherchen an Bord. Deswegen sorgen wir dafür, dass unsere
Erkenntnisse evidenzbasierten Ansprüchen genügen, um sie zur Basis von
Entscheidungen gut informierter Bürgerinnen zu machen. Dafür machen wir
uns Technologie zunutze und entwickeln den CrowdNewsroom.

# Ärmel hochkrempeln: wie wir im CrowdNewsroom arbeiten

Wir arbeiten zusammen: Der CrowdNewsroom ist eine Plattform für
Redaktionen, die gemeinsam mit ihren Leserinnen, Zuhörern und
Zuschauerinnen recherchieren. Jeder Bürger, der teilnimmt, ist eine
potenzielle Quelle oder ein Experte für sein Fachgebiet. Dieses Wissen
wollen wir gemeinsam nutzen und in die Recherche einbeziehen. Den
CrowdNewsroom verstehen wir deshalb als eine Art virtuelle Redaktion, in
der wir gemeinsam arbeiten. Für jede Recherche bieten wir passende
Werkzeuge an, die von Journalistinnen, Wissenschaftlern und Bürgern
genutzt werden.

Wir recherchieren: Über den CrowdNewsroom erfassen und verifizieren
Reporter gemeinsam mit Wissenschaftlern und Bürgerinnen strukturiert
Daten und Dokumente. Nutzerinnen laden Dokumente, die einen Missstand
belegen in den CrowdNewsroom, während Reporterinnen gemeinsam mit
Wissenschaftlern dort grössere Datenmengen überprüfen. Uns interessieren
strukturelle Probleme in gesellschaftlichen Systemen – keine Einzelfälle.

Wir recherchieren mit dem CrowdNewsroom unter anderem zu Ungleichheit,
Ungerechtigkeit, Klimawandel, neuer Arbeitswelt, Mobilität, Populismus
und (sexualisierter) Gewalt.

Wir veröffentlichen: Gemeinsam mit regionalen, nationalen und
internationalen Partnerinnen – Website und App, Zeitung, Radio und
Fernsehen – publizieren wir die Ergebnisse unserer Investigationen.

Redaktionen und Wissenschaftler können eigene Recherchen auch
selbstständig mit ihren Leserinnen, Zuhörern und Zuschauerinnen umsetzen.

Begründung

CORRECTIV Schweiz: wer wir sind

Wir, die Reporterinnen von CORRECTIV, nutzen klassische Methoden der
investigativen Recherche, interviewen Quellen, nutzen das nationale und
die kantonalen Öffentlichkeitsgesetze, scrapen Daten, richten
Datenbanken ein, dokumentieren, faktenchecken und veröffentlichen unsere
Recherchen. Aber wir gehen noch viel weiter: Wir verstehen investigative
Recherche als Mannschaftssport. Wir kollaborieren mit Reporterinnen
aller Schweizer Medienhäuser auf regionaler und nationaler Ebene. Ist es
nützlich für die Investigation, arbeiten wir grenzüberschreitend mit
internationalen Partnern.

Dazu entwickeln wir in unseren Investigationen die Technologie des
CrowdNewsroom für das Crowdsourcing von Daten und Dokumenten – dank
dieser Software können wir mit tausenden Bürgerinnen zusammenarbeiten
und sie in die Debatten einbeziehen.

CORRECTIV Schweiz finanzieren wir über Spenden und Stiftungsbeiträge.
Das garantiert Unabhängigkeit von Werbeeinnahmen, Verkaufszahlen und
Quoten. Wir fühlen uns ausschliesslich der Aufklärung und positiven
Veränderung durch investigativen Journalismus für das Gemeinwohl
verpflichtet.

Wir recherchieren mit der Gesellschaft für die Gesellschaft.

Timeline

28.02.20

Anliegen eingereicht.