„Ich freue mich.“ (Müsste ich das nicht wirklich?) „Mir geht’s gut.” (Ich bin allein, niemand schert es, wie es mir wirklich geht, warum auch?)
„Ist nur ein Kratzer.“ (Weiss er es? Soll ich es jemandem sagen? Nein, bestimmt ist das falsch, dann machen sich alle Sorgen.) „Hab keinen Hunger.“ (Nichts wird mich je wieder erfüllen, vielleicht muss ich mich so fest kaputt machen, bis ich wieder irgendetwas spüre…)

Solche Gedanken sind nicht selten.
Gerade bei Jugendlichen ist die Zahl der an Depression Erkrankten enorm hoch. Dabei nicht erwähnt wird die hohe Dunkelziffer, die auf der Scham beruht, sich rechtzeitig Hilfe zu holen, oder schlicht die Idee, selber damit umzugehen wissen. Jeder Mensch leidet einmal in seinem Leben an einer Depression, doch leiden 10% der Bevölkerung an einer mittelschweren bis schweren Erkrankung. Dabei ist es wichtig, sich früh Hilfe zu holen, da damit die Heilungschancen steigen. Nun meine Frage: Wie kann man das von einer Gesellschaft erwarten, die in diesem Themenbereich nicht informiert wird? Wie kann es sein, das anlässlich dieser hohen Zahlen eine Prävention in der Oberstufe stets noch von einzelnen Schulen organisiert werden müssen? Wir befinden uns in einer Welt, in der die psychische Gesundheit immer wichtiger wird, in der Leistung und der damit verbundene Stress an Bedeutung gewinnen, doch werden diese Tatsachen seit Jahren aus unerklärlichen Gründen verdrängt. Ich wünsche, ich fordere eine obligatorische Prävention gegen Depressionen in der Oberstufe, dessen Kosten ab sofort vom Bund übernommen werden. Als Beispiel nehme ich hierfür das Berner Bündnis gegen Depressionen, das ebensolche Präventionen an Schulen anbietet.

Ich hoffe fest, dass dieses Anliegen ernst genommen wird, da es meines Erachtens stets noch nicht auf der Dringlichkeitsliste unseres Landes steht und ich mir für zukünftige Generationen eine Aufklärung dieser komplexen Krankheit wünsche. Psychische Gesundheit ist ein Menschenrecht!