Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Kultur und vom Schweizer Zusammenhalt. Ob in Vereinen, der Alterspflege, der Jugendarbeit oder anderen Bereichen, überall werden viele Stunden geleistet, denen keine monetäre Endgeltung gegenübersteht. Während der Coronazeit wurde die enorme Präsenz von Freiwilligenarbeit in der Schweiz an vielen Orten noch sichtbarer und die Freiwilligenkultur hat teilweise sogar an Schwung aufgenommen. Leider gibt es Menschen, die sehr viel Freiwilligenarbeit leisten und einige, die gar keine oder nur sehr wenig leisten. Obwohl der Schweizer Staat und dessen Wohlfahrt extrem davon profitieren, wird die Freiwilligenarbeit nicht in dem Sinne gefördert, dass für den Einzelnen ein Anreiz besteht, selbst welche zu leisten. Dadurch wird der Einstieg in eine solche Tätigkeit weiterhin gehemmt, da sie keinen ersichtlichen Vorteil mit sich bringt. Das System wird in Zukunft wahrscheinlich immer mehr mit dem Problem konfrontiert, dass vielerorts die nötige Unterstützung fehlt.

Ich überlege mir, ob es nicht sinnvoll wäre, ein Belohnungssystem für die Freiwilligenarbeit einzuführen, damit diese durch den Staat anerkannt wird. So wird auch in Zukunft gesichert, dass es genügend helfende Hände gibt. Mein Vorschlag ist, dass bei den Steuerunterlagen pro Stunde geleisteter Freiwilligenarbeit CHF 5.00 vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden kann. Das wäre fair, weil dadurch einerseits die geleistete Arbeit jedes Einzelnen belohnt wird und anderseits die ungleiche Anzahl freiwillig geleisteter Stunden pro Person mithilfe des Anreizsystems ein wenig ausgeglichen wird.

Es gibt sicher auch andere politische Ansätze, um Freiwilligenarbeit zu fördern. Wichtig ist, dass dieses Thema zukunftsweisend geprüft und verändert wird, denn soziales Kapital wird immer wichtiger.