Klassische Musik soll mehr jungen Menschen zugänglich gemacht werden. Dass die Welt der Klassik eine elitäre und weisse Welt ist, wird evident, wenn das Publikum und die Musizierenden in Sinfoniekonzerten betrachtet wird. Ich sehe es als eine gesellschaftliche Pflicht von mehreren Institutionen, dieses Problem anzugehen. Eine Akteurin im Zugzwang ist die Politik.

Instrumentalunterricht wirkt sich positiv auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Der Zugang dazu ist jedoch für viele Kinder und Jugendliche aus finanziellen Gründen und aufgrund mangelnder Zugänglichkeit beschränkt. Deshalb soll Musikunterricht an Musikschulen mehr jungen Menschen zugänglich gemacht werden. Erreichen liesse sich dies mit einer engeren Zusammenarbeit von Musikschulen und Schulen. Diese Zusammenarbeit soll durch die Politik mit Finanzierung und entsprechender nationaler Anpassung des Lehrplans erleichtert werden. Dabei sollen nicht die Schulen die gesamte Verantwortung übernehmen müssen, da diese oftmals schon am Anschlag sind.

Ebenfalls fehlt es im Angebot für geflüchtete Kinder – nebst vielen anderen Dingen – an Musikangeboten. Ein Ankommen in einem fremden Land wird durch den Zugang zu kulturellen Angeboten und musikalischer Bildung erleichtert. Die Integration von jungen Menschen, die die Schweiz nach einer Flucht erreicht haben, soll auch im musikalischen Bereich nicht hauptsächlich über ehrenamtliche Arbeit passieren. Hier fehlt vor allem Geld, das für den Besuch von Instrumentallehrpersonen in Asylzentren, für die Subvention von Musikunterricht an Musikschulen und das Mitspielen in (Laien)Orchestern gebraucht würde.

Mit einer Sensibilisierung der Politik auf die positive Auswirkung auf die Entwicklung von Sozialkompetenz und kognitive Fähigkeiten wäre ein erster Schritt getan, um Instrumentalunterricht zugänglicher zu machen. Politische Entscheide, Zugang und Subventionierungen als nächste Schritte würden vielen jungen Menschen die Freude an einem selbst erlernten Musikinstrument ermöglichen.