Bei Science and You(th) sprechen Jugendliche mit Personen aus Wissenschaft und Politik über wichtige Zukunftsfragen.
Jugendliche aus Hinterkappelen, Langenthal und der Stadt Bern haben vier Themen in die Vernehmlassung geschickt:
- Zukunft der Lebensmittelproduktion
- Leben im Weltall
- Künstliche Intelligenz, Roboter und Kreativität
- Klimaneutrale Mobilität
Wir haben Personen aus der Wissenschaft gesucht, die zu diesen Themen arbeiten. Zum Beispiel forschen sie nach neuen Lösungen, entwickeln konkrete Produkte oder unterstützen Personen in der Politik oder Industrie.
Vier Wissenschaftlerinnen haben jeweils ein Zukunftsszenario für die Vernehmlassung geschrieben. Diese Szenarien sind keine wissenschaftlichen Texte. Die Wissenschaftlerinnen behaupten also nicht, dass die Zukunft genau so aussehen wird. Vielmehr dienen die Zukunftsszenarien als Grundlage für unsere Diskussionen: Wäre eine solche Entwicklung der Zukunft wünschenswert? Was spricht dafür, was dagegen?
Hier erfährt ihr genauer, welche Personen aus der Wissenschaft eure Gesprächspartner:innen sein werden:
Alessia Delbrück
Alessia Delbrück forscht am der ETH Zürich und hat das Zukunftsszenario zu nachhaltiger Lebensmittelproduktion geschrieben.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Nach meinem Schulabschluss habe ich Lebensmittelwissenschaften studiert. Dort habe ich alles Mögliche über die Herkunft, Herstellung und den Konsum von Lebensmitteln gelernt. Im Anschluss habe ich bei der Migros Industrie gearbeitet. Die Migros Industrie sind die Unternehmen, die für die Migros Lebensmittel herstellen. Ich habe dort in verschiedenen Unternehmen gearbeitet, zuerst bei der Chocolat Frey, ich habe dort an Schokoladeninnovationen getüftelt.
Was machst du heute beruflich?
Heute forsche ich an der Universität im Labor für Nachhaltige Lebensmittelverarbeitung. Zusammen mit anderen Wissenschaftler:innen forschen wir an alternativen Proteinquellen zu Fleisch und Verfahren, mit denen wir nachhaltiger Lebensmittel herstellen können. Wir machen auch Nachhaltigkeitsanalysen um uns dann auch sicher zu sein, dass die neuen Ansätze auch wirklich besser für unseren Planeten sind.
Was ist das Coolste an deinem Job?
Das Coolste an meinem Job ist, dass ich den ganzen Tag lang an Zukunftsthemen forschen darf, ohne sofort eine Lösung haben zu müssen. In der Forschung dürfen wir uns Zeit nehmen Probleme sehr tiefgründig zu untersuchen. Wir können auch mal Lösungsansätze untersuchen, die etwas ‘verrückt’ sind. Wenn sie sich dann als nicht nützlich herausstellen, können wir einfach einen neuen Lösungsansatz testen. Das Tüfteln gefällt mir sehr gut!
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
In der Wissenschaft funktioniert nicht immer alles nach Plan. Man muss Durchhaltevermögen haben, um gute Lösungen zu entwickeln. Das kann manchmal frustrierend sein. Wenn es dann aber funktioniert, ist es umso schöner!
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Ich interessiere mich für die Fragestellung, wie wir eine immer wachsende Bevölkerung auf einem Planeten ernähren können, dem die Ressourcen ausgehen. Wie können wir unsere Essgewohnheiten anpassen, um nachhaltig und langfristig genug zu essen zu haben, ohne dem Klima zu schaden und unsere Ressourcen zu zerstören.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Leider ist es oft so, dass die Politik und Wirtschaft von älteren Leuten bestimmt wird. Dabei sollten doch die Jungen die Zukunft mitgestalten dürfen. Ich möchte gerne lernen, wie die Jugendlichen über gewisse Themen denken und was ihre Ideen einer nachhaltigen Zukunft sind.
Karin Fink
Karin Fink arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im BAFU, Bundesamt für Umwelt. Sie wird uns in der Diskussion zu nachhaltiger Lebensmittelproduktion begleiten.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Meine erste Berufserfahrung habe ich in einem ganz anderen Bereich gemacht als ich heute tätig bin – ich war Flight Attendant bei einer grossen Fluggesellschaft. Diese Arbeit hat mir ermöglicht, einen Einblick in eine grosse Firma zu gewinnen, etwas von der Welt zu sehen und mir nebenbei das Studium zu finanzieren.
Was machst du heute beruflich?
Zurzeit arbeite ich als Geografin beim Bundesamt für Umwelt. Ich bin dort zuständig für den Umweltbericht des Bundesrates. Alle vier Jahre schreiben wir einen Bericht, in dem alles Wichtige rund um unser Klima, die Biodiversität, Rohstoffe, Wasser, Luft, den Wald, die Böden in der Schweiz geschrieben steht. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, mit ganz vielen anderen Expert:innen zusammenzuarbeiten, zum Beispiel in Projekten für die Europäische Umweltagentur (das ist sozusagen die grosse Schwester des Bundesamts für Umwelt).
Was ist das Coolste an deinem Job?
Wirklich cool finde ich es, wenn ich etwas Neues lernen kann oder plötzlich verstehe, wie Dinge zusammenhängen. Wenn wir zur Lösung von einem Umweltproblem beitragen können und einen Schritt weiterkommen, dann bin ich glücklich. Ich mag es auch sehr, ganz unterschiedliche Menschen anzutreffen - besonders Menschen, die der Umwelt etwas Gutes tun, sei dies nun mit kleinen Handlungen im Alltag oder auch in der Politik. Auch meine Kolleg:innen schätze ich sehr – viele kenne ich schon lange und sie sind mir auch im privaten Leben sehr wichtig.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Oft muss ich geduldig sein – es dauert mir manchmal alles viel zu lange. Ich mag es auch nicht so gerne, wenn ich sehr lange an einem Text herumfeilen muss, bis er endlich allen gefällt.
Aber die grösste Herausforderung sind wohl die Umweltprobleme selbst. Wir müssen unbedingt mehr Sorge tragen zu unserer Natur – und eigentlich auch uns selbst, wir sind ja ein Teil davon. Manchmal mache ich mir schon Sorgen, allerdings sehe ich auch ganz viele gute Ideen, wie man aktiv werden kann!
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Ich interessiere mich sehr dafür, wie wir es schaffen könnten, uns gesünder zu ernähren und gleichzeitig auch die Umwelt zu schonen. Auch wie wir unsere Häuser mit Materialien wie zum Beispiel Holz, das nachwächst, bauen könnten, oder neue Möglichkeiten, wie wir uns fortbewegen und herumreisen – dies alles interessiert mich sehr.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Ich bin ja nicht in erster Linie eine Forscherin, sondern eher eine Datensammlerin und gestalte daraus Informationen für die Politiker:innen.
Dabei denke ich aber nicht nur an die Politiker:innen im Bundeshaus, sondern auch an uns alle, und besonders auch an die Kinder und Jugendlichen, die gerade in der Klimapolitik mit viel Wissen laut mitdenken! Für mich ist es sehr wichtig, dass sie Zugang zu richtigen, verlässlichen und gut verständlichen Informationen haben. Ich wünsche mir, dass der Austausch viele ermutigt, selbst aktiv mitzureden bei der Gestaltung unserer Gesellschaft.
Magdalena Herová
Magdalena Herová ist Biologin an der Hochschule Luzern Technik und Architektur. Für Science and You(th) schrieb sie das Zukunftsszenario Leben im Weltall.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Ich habe mit einer Freundin eine Firma gegründet, die sich auf Beratung und Verkauf von umwelt- und frauenfreundlichen Monatshygieneprodukten spezialisiert hat.
Was machst du heute beruflich?
Ich bin promovierte Biologin und unterstütze biologische Forschung und edukative Projekte auf der Internationalen Raumstation ISS. Das heisst, dass ich Forschenden helfe ihre Experimente zu Planen und Astronauten und Astronautinnen unterstütze, wenn sie die geplanten Experimente auf der ISS durchführen.
Was ist das Coolste an deinem Job?
Ich schreibe Anleitungen für die ISS Besatzung und kann währen der Experimentdurchführung live zuschauen und Tipps geben oder Fragen beantworten.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Ich muss komplexe Zusammenhänge kurz und bündig ausdrücken und erklären können.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Mich interessiert welche Einflüsse die Technik auf unsere Gesundheit macht und wie wir das Leben im 21ten Jahrhundert so gestalten, dass wir den bestmöglichen Nutzen von Technik haben können, aber der Umwelt und unserer Gesundheit nicht schaden.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Mich interessieren die Meinungen der Jugendlichen. Ich will nicht nur in meiner sozialen Blase bleiben.
Hannah Lea Dykast-Wildhaber
Hannah Lea ist strategische Beraterin bei CLAIRE Office Zurich und Gründerin KRAFTPOL agency for continuous change . Sie ist die Autorin des Zukunftszenarios zu Künstlicher Intelligenz, Roboter und Kreativität.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Nach meiner Matura habe ich viele Jahre in den USA Design studiert und immer in den Sommerferien als Jugend–Trainerin im Segeln am Bodensee gejobbt oder im Restaurantservice ausgeholfen.
Was machst du heute beruflich?
Ich führe heute mein eigenes Unternehmen und begleite Menschen mit Kreativität dabei, neue Technologien zu verstehen, unbekannte Wege zu beschreiten und dabei menschlich zu handeln.
Was ist das Coolste an deinem Job?
Menschen zu inspirieren mutiger und kreativer zu sein.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Mich immer wieder neu auf Menschen und Technologien einzulassen und gemeinsam Wege in die Zukunft zu finden.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Was bedeutet es ein Mensch zu sein?
Was unterscheidet Mensch und Maschine?
Wieso ist Empathiefähigkeit (anderen Menschen mit Mitgefühl und Anteilnahme zu begegnen) die Kernkompetenz der Zukunft?
Wie setzen wir Technologien zum positiven Nutzen der Menschheit ein?
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Jugendlichen und Kindern Vorbilder sein müssen, um den Menschen ins Zentrum der aktuellen Digitalisierungswelle zu rücken. Menschlichkeit und der Diskurs ethischer Fragen in diesem Kontext ist von essenzieller Bedeutung, sodass neue Technologien nicht unreflektiert eingesetzt werden, sondern diese bewusst auf der Bildungsebene thematisiert und hinterfragt werden. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass der ethische Aspekt unserer Technologie-Revolution, neben der Faszination für neue Technologien und unserer eigenen Bequemlichkeit, ins Zentrum rückt. Denn Bequemlichkeit darf nicht über Ethik stehen.
Bernadette Sütterlin
Bernadette Sütterlin schrieb das Zukunftsszenario zu klimaneutraler Mobilität. Mehr über ihre Forschung erfährt ihr hier:
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Nach meinem Psychologiestudium in Basel folgte ein dreijähriges Doktorat an der ETH Zürich. An der ETH war ich über 10 Jahre als Forscherin und Dozentin tätig.
Was machst du heute beruflich?
Ich arbeite heute als Forscherin und Dozentin am Institut für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Ich forsche zu unserem Konsumentenverhalten und frage mich zum Beispiel, wie Entscheidungen getroffen werden oder welche Technologien akzeptiert werden und welche nicht. Dabei interessiere ich mich besonders für die Gebiete Energie, Umwelt und Klimawandel.
Was ist das Coolste an deinem Job?
In meinem Job kann ich mich vertieft mit einem Problem befassen. Ich helfe, das Problem besser zu verstehen und neue Denkansätze und Herangehensweisen zu erarbeiten. Damit kann ich einen Teil zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Meine Arbeit erfordert es, stets «up to date» zu sein, also mich über den aktuellen Stand der Forschung zu informieren, stets über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Ideen und Ansätze zu entwickeln.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Für mich ist die zentrale Frage, wie der Mensch und die Gesellschaft als Ganzes zu mehr Nachhaltigkeit motiviert werden können. Für ein nachhaltigeres Leben sind technologische Lösungen und Innovationen allein nicht ausreichend. Es braucht eine Änderung des gesamten Lebensstils - gleichzeitig müssen sich die einzelnen Menschen mit diesem neuen Lebensstil wohl fühlen.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung kommt eine zentrale Rolle zu, um die Menschen für die Thematik zu sensibilisieren, zu einem kritischen Denken anzuregen und zu einem umweltfreundlichen Handeln zu befähigen. Jugendliche und Kinder sind dabei eine besonders relevante Zielgruppe, da sie stärker als alle anderen Generationen von den negativen Folgen der durch den Menschen verursachten Umweltveränderungen betroffen sein werden. Dadurch werden sie befähigt, sich zukünftig besser bei gesellschaftlichen und umweltpolitischen Fragen einzubringen.
Christian Ochsenbein
Christian Ochsenbein ist Elektroingenieur. Er wird die Diskussion zu klimaneutraler Mobilität begleiten.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Ich habe eine Lehre als Elektroniker zusammen mit der Berufsmaturität gemacht. Danach habe ich Elektroingenieur an der Berner Fachhochschule in Burgdorf studiert.
Was machst du heute beruflich?
Heute habe ich zwei Jobs. Ich arbeite im BFH-Zentrum Energiespeicherung an Projekten zur Elektromobilität und zur besseren Nutzung von Batterien. Zudem leite ich das Swiss Battery Technology Center am Switzerland Innovation Park Biel/Bienne. Wir arbeiten mit Robotern am Recycling von Batterien aus alten Elektroautos.
Was ist das Coolste an deinem Job?
Die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Roboter zur Demontage von Batterien ist wirklich cool. Manchmal bauen wir eine Batterie für ein Rennauto. Das macht wirklich Spass.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Einen Weg zu finden, wie sich aus Abfallbatterien wieder neue und bessere Batterien herstellen lassen mit dem Ziel, dass es beim Recycling von Batterien fast keine Abfälle und negative Folgen für unsere Erde mehr gibt.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Der Bekämpfung der Klimakrise und die Energiewende sind nicht nur technische Aufgaben, sondern vor allem eine gesellschaftliche Herausforderung. Deshalb stellt sich für mich die Frage, wie wir es schaffen, dass die Umstellung auf Sonnen- und Windenergie sowie Elektroautos für alle Spass macht.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Es ist unglaublich wichtig, zu verstehen, was die Jugendlichen bewegt und welche Bedenken die Jugendlichen zu neuen Technologien haben. So können wir darauf eingehen und gemeinsam mit den Jugendlichen eine Lösung entwickeln.
Alexandra Tanner
Alexandra Tanner forscht an der FHNW zu sozialen Robotern. Sie wird die Diskussion zu Künstlicher Intelligenz, Roboter und Kreativität begleiten.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Während meiner Lehre zur Kauffrau arbeitete ich in der Frauenklinik in Bern. Hauptsächlich schrieb ich für das ärztliche Personal medizinische Berichte. Die Medizin finde ich heute noch spannend.
Was machst du heute beruflich?
Heute bin ich Psychologin und beschäftige mich damit, wie Menschen mit neuen Technologien umgehen. Mein Forschungsschwerpunkt sind soziale Roboter.
Was ist das Coolste an deinem Job?
In erster Linie, die spannenden Menschen um mich herum. Ich arbeite in einem tollen Team und arbeite sehr gerne mit den Studierenden. Aber auch das Kennlernen von neuen Menschen im Rahmen von Veranstaltungen wie jetzt bei Science and You(th) macht mir Spass. Zweitens kann ich in meinem Job viel lesen und ich darf versuchen, Neues herauszufinden.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Die Roboter haben den Durchbruch noch nicht geschafft. Sie sind noch nicht so gut, wie man meinen könnte. Ich warte darauf, dass die Roboter besser werden und bin gespannt, was danach passieren wird.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
In Zukunft könnten Technologien menschenähnlicher werden. Ich bin neugierig darauf, was das mit uns macht. Neue Technologien werden noch stärker in unseren Arbeitsalltag eingreifen. Die Arbeit wird sich deswegen verändern. Wie lange arbeiten wir wohl noch 5 Tage die Woche? Wie sieht das Büro in Zukunft aus? Haben wir Roboter zu Hause, die uns helfen bei der Arbeit? Das sind Fragen, die ich interessant finde.
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Jugendlichen zuzuhören hilft mir selbst und der Forschung allgemein. Ihre Anliegen wahrzunehmen und zu verstehen, wie sie über Roboter denken, hilft dabei, Roboter menschengerecht zu gestalten. Oft haben Jugendliche aber auch einfach ganz tolle Ideen.
Andreas Losch
Andreas Losch ist Theologe und forscht zu Nachhaltigkeit im Weltraum an der Universität Bern. Er wird den Workshop Leben im Weltall begleiten.
Welches war nach der Schule dein erster Schritt ins Berufsleben?
Ich habe freiwillig Zivildienst gemacht und musste etwas länger warten, bis ich damit beginnen konnte. In der Zeit habe ich als kaufmännische Hilfskraft gearbeitet. Nach dem Zivildienst habe ich begonnen, Theologie zu studieren.
Was machst du heute beruflich?
Verschiedenes. In die Schweiz gekommen bin ich für ein Projekt bei den Weltraumforschern der Universität Bern, die haben einen Theologen gesucht, und ich hatte mich in meiner Doktorarbeit mit dem Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften beschäftigt. Heute arbeite ich hauptsächlich als Pfarrer, seit Januar habe ich auch bei der Schweizerischen Bibelgesellschaft angefangen. Ich bin immer noch mit mehreren Universitäten verbunden, aber das ist zurzeit mehr ein spannendes Hobby.
Was ist das Coolste an deinem Job?
Im Pfarramt gefällt mir der Abwechslungsreichtum des Berufs, und wie viel man mit Menschen zu tun hat. Die universitären Aufgaben halten meinen Geist wach, und es macht mir besonders viel Spass, über die Grenzen eines Faches hinweg zu forschen.
Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Universität und Beruf unter einen Hut zu bekommen. In beiden Bereichen habe ich mit grossen Herausforderungen zu tun: an der Uni die grosse Vielfalt der Fächer und Themen, mit denen ich mich beschäftige, und in der Kirche, den christlichen Glauben in unserer modernen Zeit lebendig zu halten.
Welche gesellschaftlichen Fragen interessieren dich am meisten?
Wie können wir unseren Planeten vor einer Klimakatastrophe bewahren? Was wartet auf uns im Weltraum? Wie können wir den christlichen Glauben im Einklang mit der Wissenschaft und im Dialog der Religionen zur Sprache bringen?
Warum möchtest du dich mit Jugendlichen über deine Forschung austauschen?
Ihr habt euch mit «Zukunft im Weltall» ein spannendes Thema gewählt, das auch mich sehr interessiert. Ich finde es wichtig, darüber nachzudenken, welche Rolle das Weltall für unser Leben auf diesem Planeten spielt.